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Wenn der Rohbau eines Hauses fertig gebaut ist und der Dachstuhl aufgerichtet wurde, feiert man das Richtfest.

Mit der Ausrichtung des Richtfestes dankt der Bauherr den Handwerkern für ihre Arbeit.
Neue Nachbarn lernen sich bei der Gelegenheit oft zum ersten Mal näher kennen.

Das Fest findet immer an einem Werktag statt. Meist nachmittags, damit alle teilnehmen können.
Der Richtkranz wird in dem neu errichteten Gebälk am First befestigt, manchmal hängt er auch an einem Kran.

Der Zimmermeister übernimmt bei diesem traditionellen Ritual die Aufgabe, mit einer kurzen Ansprache oder einem der uralten klassischen Richtfest-Gedichte das Fest zu eröffnen. Am Ende seiner Ansprache wirft der Zimmermann das Glas auf den Boden, wo es zerspringen soll. Tut es das nicht, gilt es als schlechtes Zeichen für das Bauwerk. Bei Häusern ohne Betonboden wird daher schon mal das Glas vorsichtshalber gleich mit dem Hammer zerschlagen.

Hinterher wird ein Schnaps oder ein anderes Getränk für alle Gäste ausgegeben - es wird auf den Bauherrn und die Handwerker und eine gute Zukunft für das Bauwerk angestossen.
Danach gibt es den "Richtschmaus" - Erbsensuppe oder Kartoffelsalat, was der Bauherr eben spendieren möchte.

Manchmal bringen die Gäste beim Richtfest kleine Geschenke an den Bauherren als Dank für die Einladung mit.
Ein traditionelles Symbolgeschenk ist Salz und Brot, es drückt den Wunsch aus, es möge immer genug zu Essen im Hause sein,
und vielleicht auch, dass man trotz des teuren Bauwerkes die Bescheidenheit nicht vergessen soll.
Auch Dinge wie Pflanzen oder Gartenwerkzeuge oder kleine Dinge für den Haushalt sind üblich.